26 Results for : gestrenge
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Straßen in Berlin und anderswo
Es hat Kracauer nicht gut getan, daß er im Schatten der Freunde stand, vor allem in dem Benjamins. Das hat zu Kurzschlüssen Anlaß gegeben. Man sah in ihm einen Flaneur, in seinen Texten Denkbilder - oder aber man führte ihn als den authentischeren Materialisten gegen jene Freunde ins Feld. Schließlich tat einer von ihnen, der gestrenge Adorno, ein übriges und machte Kracauer und Benjamin gemeinsam den Vorwurf, sie hätten zuviel Respekt vor der Faktizität.Kracauers Straßen-Buch, das auf Blochschen Spuren und durch die Benjaminsche Einbahnstraße zu wandeln scheint, geht jedoch eigene Wege. Es spendet keinen mimetischen Trost, läutert die Dinge nicht zur Idee und entzündet keine Hoffnung im Abseits. Vielmehr deutet es auf etwas Beunruhigendes, ja Grauenerregendes, das nicht gebannt, sondern nur aufgewiesen und benannt werden kann. Und zwar in einer Sprache, die weder Müßiggang noch Eitelkeit kennt. Sie ist nicht hermetisch, sondern hat Fugen, durch die fremd der Wind desAlltäglichen weht. Keinen bösen, aber einen unbestechlichen, nicht einmal einen kühlen, sondern einen teilnehmenden Blick richtet Kracauer auf die Welt - auf eine verlassene Welt.Die Zeit ist gekommen, Kracauers Straßen-Buch, erschienen 1964, mit Skizzen und Essays aus den Jahren 1926 bis 1933, neu zu lesen, frei von der Bevormundung durch Bilder und Konstruktionen, denen er sich verweigert hat.- Shop: buecher
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Ich darf das, ich bin Jude
Mein Name ist Oliver Polak, ich bin dreißig Jahre alt - und ich bin Jude. Sie müssen trotzdem nur lachen, wenn es Ihnen gefällt.Aufgewachsen in der einzigen jüdischen Familie in Papenburg im Emsland, ist Oliver Polak nichts Komisches fremd. Jetzt ist er dreißig und blickt zum ersten Mal zurück: auf seine Jugend als Generation Eins nach der Stunde Null - irgendwo zwischen Thora und VIVA. Es geht um die beiden Freistunden während des Religionsunterrichts, die er mit den »beiden anderen Losern« (ein Moslem, ein Zeuge Jehovas) verbringt, um die gestrenge jüdische Lehre seiner herrischen Mutter und die daraus folgende Psychotherapie, seine doppelte Beschneidung, seine Jahre in einem orthodoxen jüdischen Internat in England, seinen überstandenen Hodentumor und darum, dass Juden und Jamaikaner eigentlich dasselbe sind.Oliver Polak erklärt, was er mit dem Papst und Alf gemeinsam hat, warum der Papenburger der Lachs unter den Emsländern ist, und ärgert sich, dass Hitler ausgerechnet nachOsnabrück keine Autobahn gebaut hat. Manchmal geht er dabei ein bisschen zu weit. Aber: Er darf das - er ist Jude!Der Autor hat übrigens eine Bitte: Lesen Sie dieses Buch nicht aus schlechtem Gewissen oder politischer Korrektheit. Kaufen Sie sich für diesen Zweck lieber ein zweites Exemplar.Darf man über so etwas lachen? Man muss! Denn Oliver Polak erzählt mit so viel Charme und Chuzpe von seinen ersten dreißig Jahren, dass man erfreut verkünden darf: Der jüdische Humor ist zurück in Deutschland.- Shop: buecher
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Gottes Schatten
Das Osmanische Reich war um 1500 das mächtigste Reich der Welt, dessen Herrschaftsgebiet sich unter Sultan Selim nahezu verdreifachte. Der preisgekrönte amerikanische HistorikerAlan Mikhail betrachtet in seinem meisterhaft erzählten Buch den Beginn der Neuzeit konsequent von diesem Reich und diesem Herrscher aus. Auf der Grundlage bisher vernachlässigter Quellen zeichnet er so ein ganz neues Bild von dieser Schlüsselepoche: Ohne die Osmanen hätten die Europäer nicht Amerika erobert, hätte es keine Reformation gegeben und keine Moderne. Selim I. "der Gestrenge" (1470 - 1520), osmanischer Sultan und Kalif aller Gläubigen, lebte in einer Welt im Umbruch. Mit der Eroberung Amerikas durch die Spanier begann nach landläufiger Meinung der "Aufstieg des Westens", mit der Reformation wurden mittelalterliche Denkweisen überwunden. Doch die eigentlich treibende Kraft dieser Veränderungen wurde bisher ausgeblendet: Erst das Vordringen des Osmanischen Reiches nach Westen zwang die Europäer ihrerseits weiter nach Westen in eine Neue Welt, wo sie ihren alten Kreuzzug gegen den Islam fortsetzten. Nicht zufällig kam es in Europa zur Glaubensspaltung, als Sultan Selim den sunnitischen Islam reformierte und sich der Graben zwischen Sunniten und Schiiten vertiefte. Alan Mikhail zeigt auf faszinierende Weise, wie sehr die Geschichte Europas und Amerikas mit der der islamischen Welt verflochten ist. Ob wir es wollen oder nicht, die Welt, in der wir leben, ist eine sehr osmanische. Und diese Geschichte kann uns nur Sultan Selim erzählen.- Shop: buecher
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Die nicht sterben
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2021, ausgezeichnet mit dem Schweizer Literaturpreis 2022! »Ihre Prosa ist wie mit dicken Pinselstrichen gemalt, draufgängerisch, genüsslich, üppig und humorvoll.« Anne-Catherine Simon, Die PresseEine junge Bukarester Malerin kehrt nach ihrem Kunststudium in Paris in den Ferienort ihrer Kindheit an der Grenze zu Transsilvanien zurück. In der Kleinstadt B. hat sie bei ihrer großbürgerlichen Großtante unter Kronleuchtern und auf Perserteppichen die Sommerferien verbracht. Eine Insel, auf der die kommunistische Diktatur etwas war, das man verlachen konnte. "Uns kann niemand brechen", pflegte ihre Großtante zu sagen. Inzwischen ist der Kommunismus Vergangenheit und B. hat seine besten Zeiten hinter sich. Für die Künstlerin ist es eine Rückkehr in eine fremd gewordene Welt, mit der sie nur noch wenige enge Freundschaften und die Fäden ihrer Familiengeschichte verbinden. Als auf dem Grab Vlad des Pfählers, als Dracula bekannt, eine geschändete Leiche gefunden wird, begreift sie, dass die Vergangenheit den Ort noch nicht losgelassen hat - und der Leitspruch ihrer Großtante zugleich der Draculas ist. Die Geschichte des grausamen Fürsten will sie erzählen. Am Anfang befürchtet sie, dass sie die Reihenfolge der Geschehnisse verwechseln könnte. Dann wird ihr klar: Jede Reihenfolge ergibt einen Sinn. Weil es in der Geschichte nicht um Ursache oder Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal. Inzwischen aber ist es für jede Flucht zu spät.Dana Grigorcea zeichnet ein atemberaubend atmosphärisches Porträt der postkommunistischen Gesellschaft, die bis heute in einem Zwischenreich gefangen scheint. Ohne Vorwarnung führt sie ihre Leserinnen und Leser ins Herz eines Schreckens, wie ihn nur die eigene Vorstellungskraft erzeugen kann - oder der gestrenge Fürst Dracula.- Shop: buecher
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Leberecht der Gestrenge
Leberecht der Gestrenge: ab 1.99 €- Shop: ebook.de
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Im Zeichen der Lyra
Joja Wendts neues Album ist eine virtuose und unterhaltsame Reise quer durch alle musikalischen Stile und Epochen, die an der Geschichte des Musikinstruments Lyra die Geschichte der Musik und einer Selbstfindung gleichermassen aufhängt. Sie gilt als die Urmutter aller Saiteninstrumente, sie ist die Namensgeberin eines Sternbilds, aus den zu ihren Klängen gesungenen Versen wurde später die "Lyrik" - und auch das Pedalsystem eines Konzertflügels ist nach ihr benannt: Die Lyra ist ein Symbol für die Musik und ihre lange Geschichte und damit für Joja Wendt ein perfektes Sinnbild seines neuen Projekts. Ein Kind verliert die Lust am Klavierspiel. Als es dem Großvater sein Leid klagt, antwortet er dem gebannt lauschenden Kind mit einer Geschichte: Sie berichtet von der Orgel, der Königin der Instrumente, die in ihrem alten, versteinerten Turm residiert und über die anderen Instrumente herrscht. Sie ist eine gestrenge Hüterin der Regeln, Rangordnungen und in Stein gemeißelten Partituren, musikalische Freiheit gilt ihr als Blasphemie. Und so kommt es, dass das Klavier eines Tages zu improvisieren beginnt. Sogleich wird es aus der Instrumentenfamilie verstoßen und kurzerhand von den Orgelpfeifen aus dem Turm geblasen - um unversehens, krachend, mitten auf Joja Wendts Konzertbühne zu landen.- Shop: odax
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